HERAUSFORDERUNGEN UND STRATEGIEN

SIEDLUNGSENTWICKLUNG

Das Stadtzentrum Freiburg erwartet bis 2030 ein Wachstum von schätzungsweise 16'000 bis 28'000 Einwohnern und 24'000 Arbeitsplätzen.

In Übereinstimmung mit der Revision des Raumplanungsgesetzes zielt das Agglomerationsprogramm darauf ab, das erwartete Bevölkerungswachstum mehrheitlich im bereits bestehenden Siedlungsperimeter aufzunehmen und gleichzeitig die aktuelle Lebensqualität zu erhalten oder zu fördern.

Zu diesem Zweck wurde das Siedlungsgebiet in sechs strategische Entwicklungsachsen unterteilt, die den sechs auf das Zentrum Freiburg ausgerichteten Boulevards sowie der Durchquerung von Düdingen mit ihren jeweiligen Einzugsgebieten entsprechen. Jedes dieser Einzugsgebiete bildet eine Zone, die unabhängig voneinander, aber auch in ihrer Globalität analysiert wird, um die Zentralitäten, das Verdichtungspotenzial, die funktionale und soziale Mischung sowie die Niederlassung von Einrichtungen mit grossem Verkehrsaufkommen für die nächsten fünfzehn Jahre zu definieren. Dann müssen bei der Planung der einzelnen Sektoren die Kriterien wie Wohlbefinden der Einwohner und Erhaltung des bestehenden Kulturerbes berücksichtigt werden.

MOBILITÄT

Der Automobilverkehr ist zu Spitzenzeiten in der Agglomeration bereits gesättigt. Das vorgesehene Bevölkerungswachstum führt tendenziell zu einem Anstieg des Reisebedarfs.

Die vom Agglomerationsprogramm empfohlene Lösung ist eine Verkehrsverlagerung zu einer Mischung aus Langsamverkehr und öffentlichem Verkehr, mit dem Ziel, den Anteil der Autofahrer proportionell zu reduzieren.

Das öffentliche Verkehrsnetz beruht in erster Linie auf der bestehenden Bahninfrastruktur. Diese wird (bezüglich Fahrplantakt und Gestaltung) verstärkt, um eine attraktive und leistungsfähige Lösung anzubieten, auf welcher andere Verkehrsträger aufbauen können. Dies betrifft insbesondere den Busverkehr, dessen Liniennetz kontstant vervollständigt und enger auf die Fahrpläne der Bahn abgestimmt wird. Weiter werden an speziellen Standorten Busfahrbahnen sowie ein Verkehrsmanagementsystem eingerichtet, das dem Busverkehr den Vorrang einräumt, um die Einhaltung der Fahrpläne sicherzustellen.

Weitere wichtige Infrastrukturen sind geplant, um den Langsamverkehr zu fördern. So ist eine starke, qualitativ hochwertige Langsamverkehrsachse zwischen Düdingen und Avry geplant, die sogenannte Transagglo, die für den motorisierten Verkehr gesperrt ist und auf die ein attraktives Sekundärnetz ausgerichtet werden kann.

Park-and-Ride-Anlagen werden an den Eingängen zur Stadt und in der Nähe der öffentlichen Verkehrslinien errichtet, um den Verkehrsdruck auf das Stadtzentrum zu verringern. Das Stadtzentrum Freiburg selbst soll durch eine Kammerung entlastet werden, um den Nachbarschaftsverkehr zu erleichtern, was sich günstig auf die Lebensqualität der Einwohner auswirken wird.

NATUR UND LANDSCHAFT

Die Lebensqualität der gegenwärtigen und zukünftigen Einwohner ist eng mit der Qualität der Lebensräume und ihrer Vegetation verbunden.

Daher ist vorgesehen, die zahlreich vorhandenen Grünflächen aufzuwerten, vegetative Bepflanzungen bei zukünftigen Siedlungsentwicklungsvorhaben zu fördern, aber auch die für die Agglomeration charakteristischen grossen und noch intakten Landschaftsflächen (Hügel, Sümpfe, Flüsse) zu schützen.

Davon erhofft man sich einen besseren Zugang zu den bestehenden Grünflächen. Die Gestaltung und Pflege dieser Grünflächen wird neu überdacht, um ihre Attraktivität zu erhöhen, den Baumbestand zu verdichten und die Zahl der Sitzbänke zu vermehren.

Auch die Wälder im Agglomerationsperimeter werden aufgewertet. Mit Zugängen für den Langsamverkehr und Freiräumen für Erholung, Freizeitbeschäftigungen und die Entdeckung der Natur. Für die Aufwertung der Vegetation wird eine natürliche Verjüngung gefördert und die Aufmerksamkeit auf die Biodiversität ausgerichtet.